Ein Bericht über Gizmo in der Waltroper Zeitung

Im Rampenlicht:

Ein junger Waltroper steht derzeit in der Aufführung der Operette der Vogelhändler im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier in einer Statistenrolle auf der Bühne. Oder besser, er sitzt: Gizmo ist ein dreieinhalb Jahre alter Boston-Terrier, der in einer vierminütigen Szene der Operette mit weiteren Artgenossen feines Sitz neben den feinen Damen macht. Noch bis Mitte Juli wird die Aufführung mit Gizmo (vorne rechts, sitzend) in Gelsenkirchen gezeigt.

Immer im Mittelpunkt

Theater: Gizmo ist mit seinen dreieinhalb Jahren schon ein ganz Großer

Die großen, dunklen, kugelrunden Augen, die verschmitzten, spitzen Öhrchen: Pfiffig, frech und freundlich sieht er nicht nur aus, er ist auch so. Temperamentvoll bisweilen und irgendwie immer im Mittelpunkt. Kein Wunder, dass Gizmo aus Waltrop mit seinen dreieinhalb Jahren und seinem unwiderstehlichen Charme schon ein ganz Großer ist. Er hat es geschafft, den Sprung auf die Bretter, die die Welt bedeuten, hinein ins Rampenlicht.

 von ThomasKönig

Gizmo spielt Theater und ist ein Senkrechtstarter: Gleich auf Anhieb hat es mit dem ersten Engagement geklappt. Zwar nur eine Statistenrolle, aber irgendwie ist er doch einer der Stars des Ensembles. Alle Kollegen kennen und schätzen ihn, und souverän meistert er bei den Aufführungen seine Rolle: einen liebenswerten Begleiter spielt er, mit schmachtendem Blick.

 Vier Minuten lang -feines Sitz-

 Das kann er. Für eine Sprechrolle hat es noch nicht gereicht, aber das ist im Grunde genommen auch gut so. Gizmo ist ein Boston-Terrier-Rüde und einer von mehreren Hunden, die in der Carl-Zeller-Operette -Der Vogelhändler in der Inszenierung des Österreichers Josef Ernst Köpplinger derzeit im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen auf der Bühne Sitz machen. Etwa vier Minuten lang ist die Szene, in der Gizmo und seine Artgenossen - Schmusekollegen vom Chihuahua bis zum Kooikerhondje, aber auch ein stattlicher Schäferhund - ihren großen Auftritt haben, als Schoß- und Begleithunde der Damen einer Kaffeeklatsch-Runde. Schön und still müssen sie sein, aber manchmal gibt dann doch einer Laut und das lässt dann auch Gizmo nicht kalt. So machten die Vierbeiner bei der Premiere Mitte Januar aus ihrer stummen dann doch eine kläffende Rolle. Kein Problem, das stört auch Josef Ernst Köpplinger nicht. Im Gegenteil: Der Tierfreund hatte sich für seine Inszenierung schließlich den Auftritt der Hunde ausgedacht. Mit einer Anzeige in unserer Zeitung hatte das Musiktheater Ende letzten Jahres nach geeigneten Bühnenhunden gesucht. Regina Neiß und Michael Kamps-Neiß - Gizmos Frauchen und Herrchen - meldeten ihren Gremlin zum Casting an und Gizmos Charme kam prompt an. Nach einigen Proben steht Gizmo jetzt mehrmals die Woche in Gelsenkirchen auf der Bühne. 35 Aufführungen sind bis Mitte Juli geplant. -Die Fahrerei ist schon ein wenig stressig, aber es macht ja auch Spaß, uns und dem Hund-, sagt Michael Kamps-Neiß, während Gizmo daneben auf dem Sofa liegt, schläft und trotzdem im Mittelpunkt steht: Er schnarcht, laut und kräftig.

-Die Aufregung bei Gizmo hat sich von Anfang an in Grenzen gehalten. Eher interessiert hat er die Abwechslung, die anderen Hunde aufgenommen-, so Kamps-Neiß, der den eher seltenen Boston-Terrier von Welpen-Beinen an kennt. Umgang mit anderen Tieren ist Gizmo ohnehin gewohnt. Zuhause in Waltrop versteht er sich mit Kater-Kati- und Katze -Schwattemaus- bestens. Starallüren würden ihm die beiden wahrscheinlich eh nicht durchgehen lassen. Für seine Fans ist Gizmo aber immer zu erreichen: Auf seiner eigenen Homepage mit Gästebuch, zu finden unter www.bostonbull.de.